Aachener DIG-Preis an Henryk M. Broder

Aachener Bürgermeisterin tritt nach Broder-Ausfällen aus der Deutsch-Israelischen Gesellschaft aus

20.12.2011 - Mit klaren Worten hat Aachens Bürgermeisterin Hilde Scheidt am Dienstag gegen die jüngsten Hetzattacken von Henryk M. Broder Stellung genommen und ihren Austritt aus der Deutsch-Israelischen Gesellschaft angekündigt.

Gegenüber aixpaix.de erklärte Hilde Scheidt: „Ich habe gegen die Preisverleihung an Broder gestimmt und ich habe an der Veranstaltung nicht teilgenommen. Das, was Broder jetzt schreibt, erschreckt mich ebenso wie die starke Nähe zu „Political Incorrect“. Diese Gründe führen dazu, dass ich nicht mehr Mitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft sein möchte. Hetze hat in Aachen keinen Platz! Wir wollen in Aachen sachlich miteinander diskutieren!“

Mit bisher in Aachen nicht für möglich gehaltenen Ausfällen hatte der bekannte Anti-Islam-Hetzer Henryk M. Broder zuvor auf eine kritische Berichterstattung in den "Aachener Nachrichten" zu seiner Preisverleihung reagiert und sein Niveau dokumentiert. Broder publizierte auf seiner Homepage "Die Achse des Guten" einen Link den er "Porträts des Reporters, der den Beitrag für die AZ/AN geschrieben hat" benannte und der Fotos eines Afters zeigen.

Broder erhielt am Sonntag den "Ehrenpreis" 2011 der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft Aachen. Der Vorsitzende der DIG Aachen, Axel H.A. Holst, begründete die Auszeichnung Broders: "Auf der Basis gegenseitiger Toleranz plädierte er stets für faire und enge deutsch-israelische Beziehungen."

Broder nutzte seinen Auftritt für Hetztiraden gegen das "alternative friedensbewegte rote Pack" und warf dem Aachener Friedenspreisträger und israelischen Friedensaktivisten Reuven Moskovitz vor, dieser sei für Linke und Friedensbewegung ein "nützlicher Idiot" und "Kronzeuge gegen Israel".

Broder war im Sommer ins Gerede gekommen, nachdem der Osloer Massenmörder Anders Behring Breivik in seinem kruden "Manifest" ausführlich aus antiislamischen Hertzschriften Broders zitiert hatte.

Die Laudatio für Broder hielt Vera Lengsfeld, die 1990 als Vera Wollenberger mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet worden war. Wollenberger, die später wieder ihren Mädchennamen Lengsfeld annahm, war als SED-Mitglied zur DDR-Bürgerrechtsbewegung gestoßen und für dieses Engagement in Aachen geehrt worden. Ihr weiterer Weg führte sie über die Grünen in die CDU, an deren rechtem Rand sie sich heute bewegt.

Pressebericht "Aachener Nachrichten"
Pressebericht "Telepolis"


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